Presseartikel Conni Winkler 2

Skulptur Ralph Hübschmann
Skulptur Ralph Hübschmann Evolution-the next level

Holzkünstler übt mit Skulptur Kritik an aktueller Entwicklung


Der Hohenölsner Ralph Hübschmann fertigt aus heimischem Kirschbaum gesellschaftskritisches Kunstwerk


Conni Winkler


Holzkünstler Ralph Hübschmann hat eine Neue. Gemeint ist die Holzskulptur „Evolution-the next level“. (übersetzt: Evolution-die nächste Stufe“). In der Skulptur verarbeitet Hübschmann den aktuellen Zeitgeist und seine Sorgen über die Entwicklung der Menschheit. „Ich zähle mich zu den sehr nachdenklichen, naturverbundenen und sozialen Menschen. Das derzeitige Weltgeschehen bereitet mir sehr große Sorgen“, so kommentiert Hübschmann seine Intention zur Skulptur. Sie ist aus einem Kirschbaumstamm gefertigt , der ihm von Hohenölsnern für seine Kunst zur Verfügung gestellt wurde. Zwei Monate hat der Künstler dafür gebraucht. Aus dem Baumstamm heraus zieht eine weibliche Hand an phosphoreszierenden Fäden ein hölzernes, androgynes Gesicht. Sinnbild soll sie sein für menschliche Erfindungen wie kosmetische Chirurgie, Gentechnik, Klonen, Eingriffe in das Erbgut und künstliche Intelligenz. „Der Mensch hält buchstäblich die Fäden für alles in der Hand.

Er setzt sich selbst an die Spitze der Evolution“, sagt Ralph Hübschmann und mit dieser Hybris zerstöre der Mensch seine eigene Lebensgrundlage. „Der unbändige Menschheitsdrang, alles zu beeinflussen, alles zu gestalten, nach seinem Willen und Vorteil, lässt viele Fragen offen und mich nicht positiv in die Zukunft blicken“, so der Künstler. „Verzerrte Wertvorstellungen sind ein Spiel mit dem Feuer. “Gerade die Vorstellung, dass der Mensch sich vielleicht selbst soweit optimieren kann, dass er je nach Bedarf und Gusto des Kapitalismus die jeweiligen Anforderungen erfüllt, mache ihm Angst. „Das alles habe ich in der Skulptur verarbeitet.“ Aber natürlich bleibe es jedem Betrachter selbst überlassen, sich von der Skulptur im Inneren berühren zu lassen, auf  welche Art und Weise auch immer. Das sei in der Kunst geradezu implementiert, dass die wahre Bedeutung eines Werks in den Zwischenräumen zwischen Künstler, Werk und Betrachter entstehe. „Zum Nachdenken anregen wolle er mit dieser Skulptur. „Entschleunigung, Werte und Wertschätzung, Miteinander, nicht Gegeneinander wären bestimmt gute Ansätze, um positive Veränderungen herbeizuführen. Die Hoffnung auf eine positive Zukunft stirbt zuletzt“, sagt Ralph Hübschmann.

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